Arbeitnehmerüberlassung

Arbeitnehmerüberlassung  in Deutschland

Definition

Arbeitnehmerüberlassung, oft auch als Leiharbeit oder Zeitarbeit bezeichnet, ist ein Arbeitsmodell in Deutschland, bei dem Arbeitnehmer durch ein Personaldienstleistungsunternehmen (den Verleiher) an ein anderes Unternehmen (den Entleiher) vermittelt werden. Der Leiharbeitnehmer ist beim Personaldienstleister angestellt, arbeitet aber temporär für das entleihende Unternehmen.

Wie viele Leiharbeitnehmer gibt es in Deutschland?

Der Anteil der Leiharbeitnehmer ist relativ gering, mit regionalen Schwankungen. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und an allen Beschäftigten ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Region Quote Zeitarbeit (auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) Quote Zeitarbeit (auf alle Beschäftigte)
Deutschland gesamt 9,9 % 2,0 %
Baden-Württemberg 9,2 % 1,8 %
Bayern 8,7 % 1,7 %
Berlin 10,6 % 2,1 %
Brandenburg 8,8 % 1,7 %
Bremen 10,5 % 2,1 %
Hamburg 11,3 % 2,3 %
Hessen 9,4 % 1,9 %
Mecklenburg-Vorpommern 8,3 % 1,6 %
Niedersachsen 8,9 % 1,8 %
Nordrhein-Westfalen 10,3 % 2,0 %
Rheinland-Pfalz 9,0 % 1,8 %
Saarland 9,9 % 2,0 %
Sachsen 9,1 % 1,8 %
Sachsen-Anhalt 8,5 % 1,7 %
Schleswig-Holstein 9,3 % 1,8 %
Thüringen 8,1 % 1,6 %

Quellen:
https://statistik.arbeitsagentur.de/
https://personaldienstleister.de/personaldienstleistungen/zeitarbeit/zahlen-fakten/

Rechtliche Grundlage

Die Arbeitnehmerüberlassung ist in Deutschland durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) streng geregelt. Das Gesetz stellt sicher, dass Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer hinsichtlich Arbeitsbedingungen, Arbeitsentgelt und Kündigungsschutz nicht schlechter gestellt werden als vergleichbare Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Entleihbetrieb.

Aspekte der Arbeitnehmerüberlassung für LKW-Fahrer

Vertragsgestaltung

Vertragsgestaltung Der Arbeitsvertrag wird zwischen dem Lkw-Fahrer und dem Personaldienstleister geschlossen. Darin werden Arbeitszeiten, Überstundenregelungen, Lohn und die Bedingungen der Überlassung geregelt.

Gleichbehandlung oder "Equal Payment"

Nach neun Monaten ununterbrochener Überlassung an denselben Entleiher haben Leiharbeitnehmer Anspruch auf den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft des Entleihers. Ausnahmen können in Tarifverträgen geregelt werden.

Sozialleistungen

Leiharbeitnehmer haben Anspruch auf die gleichen Sozialleistungen wie ihre Kollegen im entleihenden Unternehmen. Dazu gehören unter anderem Urlaubsanspruch, Weihnachtsgeld und Zulagen.

Kündigungsschutz

Leiharbeitnehmer genießen den gleichen gesetzlichen Kündigungsschutz wie die Stammbelegschaft. Während der Überlassungsdauer kann der Entleiher den Einsatz des Leiharbeitnehmers beenden, der Vertrag mit dem Verleiher bleibt jedoch bestehen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen, unter denen der Lkw-Fahrer beim Entleiher arbeitet, müssen den Standards entsprechen, die für die Stammbelegschaft gelten. Dazu gehören angemessene Ruhezeiten und die Einhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten.

Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung für LKW-Fahrer

Flexibilität

Zeitarbeit bietet Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und Arbeitszeit. Fahrerinnen und Fahrer können Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen sammeln, ohne sich langfristig zu binden.

Berufseinstieg und Erfahrung

Für Berufseinsteiger oder Fahrer, die nach einer Pause wieder in den Beruf einsteigen möchten, bietet Zeitarbeit eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und den Lebenslauf aufzubessern.

Netzwerkaufbau

Durch den Einsatz in verschiedenen Unternehmen können Lkw-Fahrer ein umfangreiches berufliches Netzwerk aufbauen, das ihre zukünftigen Beschäftigungschancen verbessern kann.

Nachteile der Arbeitnehmerüberlassung

Unsicherheit

Trotz gesetzlicher Regelungen kann Zeitarbeit mit Unsicherheiten verbunden sein, insbesondere hinsichtlich der Dauer der Beschäftigung und der Einsatzorte.

Wechselnde Arbeitsumgebungen

Was oben als Vorteil beschrieben wird, kann für andere auch als Nachteil empfunden werden. Häufige Arbeitsplatzwechsel können Stress verursachen und die Anpassung an neue Teams und Arbeitsumgebungen erschweren.

Geschichte

Die Idee der Arbeitnehmerüberlassung stammt aus den USA und geht bereits auf das Jahr 1948 zurück. Seitdem hat sich diese Form in der Arbeitswelt immer weiter verbreitet. In Deutschland gibt es knapp 12.000 Zeitarbeitsfirmen, aber nur knapp 2 % (ca. 900.000) aller abhängig Beschäftigten sind Leiharbeitnehmer.

Und bei FAHR-ZEIT?

Solche Konstellationen werden von verschiedenen Seiten kritisch gesehen. Hauptargument ist neben der Verdrängung regulärer Arbeitsverhältnisse durch Zeitarbeit die geringere Entlohnung des Arbeitnehmers.

Nicht so bei der FAHR-ZEIT: Hier werden angemessene, übertarifliche Stundenlöhne gezahlt, jede Arbeitsstunde wird bezahlt und Zuschläge (Überstunden, Nachtarbeit) gibt es obendrauf